Seltsamerweise gehen mir nie die Fotomotive aus. Ich habe selbst nach einigen Jahrzehnten der Fotografie immer noch so viele Ideen und Motive, daß vermutlich mein restliches Leben nicht ausreicht, um all diese Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Aber nicht jedem geht es so. Manchen Fotografen gehen manchmal die Ideen für neue Fotomotive aus. Um dem vorzubeugen, liste ich euch hier zahlreiche Motivmöglichkeiten und Bildideen auf. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollsändigkeit. Die Makrofotografie eröffnet so viele neue Welten. Je näher man an ein Motiv herangeht, desto mehr unbekanntes gibt es zu entdecken. Makrofotografie kann wie das eintauchen in eine neue Welt sein. Man muß es nur umsetzen. Bevor ihr in die Makrowelt eintaucht, gibt es noch zwei Empfehlungen.
Makrofotografie Motive – Tipps
Wenn ihr noch unerfahren bei Nahaufnahmen und Makrofotos seid, übt erst einmal mit der bestehenden Fotoausrüstung. Ihr werdet schnell merken, wo die Grenzen liegen. Mit dem Grundwissen könnt ihr sinnvoller das Zubehör und Objektive ergänzen. Manchmal gibt es auch verschiedene Wege zum gewünschten Ergebnis. Manchmal aber auch nur einen einzigen. Nur die Übung macht den Meister. Wer wenig fotogafiert, wird sich auch nur im geringen Umfang fotografisch weiter entwickeln.
Versuche nicht alle Themen und Motivbereiche auszuprobieren. Konzentriere dich auf ein oder wenige Motive. Wenn du dich auf ein Motiv konzentrierst, wirst du schnell Experte in der Umsetzung bei diesem Motiv. Ich kenne das mehrfach aus eigener Erfahrung. Bei jeder fotografischen Aufgabe wird man neues lernen. Die Bilder werden ständig besser werden. Solange bis die Fotomotive perfekt belichtet werden. Dazu gehört Wille und Ausdauer. Man wird seine Abläufe mit jedem weiteren Shooting optimieren und verfeinern.
Starte mit einem Motiv, welches dich sehr interessiert. Warum? Weil bei solchen Motiven die Motivation am höchsten sein wird. Motiviation ist der Antrieb für den Willen und die Ausdauer. Genau das braucht man in der Makrofotografie. Ohne Motivation, Willen und Ausdauer wird man kaum auf ein höheres Bildniveau gelangen.
Makrofotografie Motive Natur – Pflanzen
- Blumen mit Blüten
- Blüten
- Blütendetails
- Pflanzendetails
- Äste
- Laub
- Früchte
- Kakteen
- Bonsai
- Pilze
- Flechten
Der große Vorteil der meisten Pflanzen ist, daß diese sich nicht bewegen. Man kann in Ruhe die Bildgestlaltung und die Kameraeinstellungen umsetzen. Stimmt das wirklich? Im Fotostudio mag das zutreffend sein. Im Freien bei Wind wird man verzweifeln. Aber auch da gibt es Lösungen. Die meisten Pflanzen kann man mit einer Klammer oder Klemme an einem Stab, Stange oder Stativ fixieren. Dadurch wird Windbegewegung vermieden oder wenigstens stark reduziert. Solch Zubehör gibt es im Fotofachhandel.
Jedes Motiv kann eine andere Vorgehensweise in der fotografischen Umsetzung erfordern. Zudem gibt es bei einigen Motiven auch kreative Umsetzungsmöglichkeiten. Wenn sich ein Motiv in einem Wassertropfen spiegelt. Wenn sich ein Motiv in einer Glaskugel spiegelt. Oder ein Motiv in einem Eiswürfel eingeschlossen ist? Es gibt sicherlich noch weitere kreative Darstellungsmöglichkeiten. Ein Blatt eines Baumes leuchtet im Gegenlicht am kräftigsten. Die Farben kommen brilliant zur Geltung. Die Blattadern werden sehr fein dargestellt.
Makrofotografie Motive Natur – Tiere
- Amphibien
- Reptilien
- Insekten
- Schmetterlinge
- Libellen
- Käfer
- Bienen
- Hummeln
- Spinnen
Die Makrofotografie wird meist mit der Fotografie von kleinen Tieren gleichgesetzt. Dabei ist das nur ein Motivbereich von vielen. Aber wahrscheinlich ist es die Faszination in die Welt von solchen Tieren eintauchen zu können. Mit der Makrofotografie kann man oft Dinge darstellen, welche mit dem blossen Auge nicht erkennbar sind.
Zudem gibt es bei vielen Insekten eine enorm große Vielfalt. Zumindest solange, bis der Mensch die Vielfalt zerstört oder zerstört haben könnte. Weltweit gibt es über 6000 Libellenarten! Davon in Europa über 80 Arten. Wer sich nur mit Libellen beschäftigt, dürfte mindestens ein Leben lang mit dem fotografieren aller Arten beschäftigt sein. Weltweit sind derzeit über 160.000 Schmetterlingsarten bekannt! Und mit über 350.000 Arten gehören die Käfer zur artenreichsten Insektenfamilie. Wie man sieht gibt es eine riesige Auswahl möglicher Makromotive.
Für den Einstieg in die Makrofotografie von Tieren, eignen sich die etwas größeren Tiere. Die kleinsten Tierchen sind oft nur mit spezieller Aufnahmetechnik und noch mehr biologischen Wissen und fototechnischen Fachwissen verbunden. Es ist einfacher wenn man zu Beginn mit den größeren Kleintieren beginnt. Man sammelt damit genauso Erfahrung und kann dieses Wissen auch später bei Kleinsttieren gezielt anwenden. Für den Einsteig eignen sich Amphibien, Reptilien, Libellen und Schmetterlinge ganz gut. Entscheide dich für eine Tierart. Fotografiere diese über einen längeren Zeitraum. So bekommst du mehr Übung und deine Bilder werden immer besser.
Makrofotografie Motive Natur – Gegenstände
- Food, Lebensmittel, Getränke
- Kleine Produkte
- Kleine Gegenstände
- Elektronik
- Spielzeug
- Sammelfiguren
- Briefmarken
- Münzen
- Mineralien
Bei Hobbyfotografen dürften Blumen und Insekten die beliebtesten Fotomtive im Makrobereich sein. Oft wird dabei vergessen, daß fast alle Produkfotografen fast täglich Makrofotos für die Werbung machen. Das Werbefoto über eine Bierflasche ist auch eine Nahaufnahme. Die Bilder in der Parfumwerbung gehen zum Teil schon in den Bereich der Makrofotografie. Berufsfotografen haben das als Handwerk erlernt. Für diese ist das der Weg zum gewünschten Ziel, dem Werbefoto. So entsteht leicht der falsche Eindruck, daß Makrofotografie fast nur die Fotografie von Blüten und Insekten sei.
Ich selbst fotografiere für Bildagenturen Food-Motive. Lebensmittel weiß freigestellt. Tischszenen. Kochszenen. Oft komme ich bei der Foodfotografie auch in den Makrobereich. Wenn ich eine Heidelbeere groß aufnehmen möchte muß ich sogar die Schärfentiefe mit Focus Stacking erweitern. Sehr oft nutze ich ein 60 mm oder 80 mm Makroobjektiv für Foodmotve.
Auch andere Werbefotografen bewegen sich bei Produktfotos im Nah- und Makrobereich. Ein Glas Bier oder eine Flasche Parfum ist eine Nahaufnahme und manchmal schon eine Makrofoto. Sogar ein Joghurtbecher ist ein Makromotiv. Damit dieser von vorne bis hinten scharf dargestellt werden kann, muß man ihn meist schon mit Focus Stacking fotografieren.
Und was ist mit den Menschen die etwas sammeln? Sammelfiguren, kleines Spielzeug, Modelleisenbahn, Briefmarken oder Münzen. Manche wollen ihre Sammelobjektiv fotografisch dokumentieren. Die Köngisdiszipling in der Fotogafie ist das fotografieren von Glas und glänzenden Oberflächen wie bei Metallen. Versucht mal eine stark polierte Goldmünze zu fotografieren. Da muß man wissen wie man das macht. Sonst fotografiert man sich selbst als Spiegelung in der Münze. Aber auch das kann man erlernen und professionell fotografieren.
Makrofotografie Motive Fazit
Meine MOtiv-Auflistungen sind bei weitem nicht vollständig. In erster Linie soll die Liste ein Denkanstoss sein. Vielleicht auch für den Einsteiger in die Makrofotografie. Ein Türoffner in eine noch unentdeckte Makrowelt. Suche dir ein Thema heraus. Informiere dich über die Motive und die möglichen Aufnahmetechniken. Lege los und mache deine ersten Aufnahmen. Keine Angst. Die ersten Aufnahmen in einem neuen Aufgabengebiet sind meisten nicht besonders gut. Analysiere deine Bilder. Bespreche diese mit anderen Fotografen. Filtere die konstruktiven Kritiken und lerne daraus. Mit jedem weiteren Fotoshooting wirst du dich verbessern.
Viel Spaß beim fotografieren von Makrofotos!
