Damit ein Fotomotiv gut wirkt sollte der Betrachter nicht vom Motiv abgelenkt werden. Ich meine damit den Hintergrund. Dieser sollte nicht unruhig wirken. Sonst kann man sich nur schwer auf das Motiv konzentrieren. Unbewusst irrt das Auge immer wieder weg vom eigentlichen Star, dem Motiv. Es gibt viele Wege um einen einen störenden Hintergrund zu beseitigen.
Am einfachsten ist das im Fotostudio realisierbar. Einfach einen einfarbigen Hintergrund auswählen und hinter dem Motiv aufstellen oder befestigen.
So zum Beispiel bei diesem Motiv:
Die roten Johannisbeeren sind auf einer Gabel drapiert worden. Als Hintergrund diente ein transparenter weißer Reflektor vor einem Nordfenster. Gegenlicht. Aufgehellt wurde die Gabel und die Beeren mit zwei Spiegeln. Aufgenommen wurde mit einem 2,8/105er Nikon-Makro-Objektiv. Blende 16. Belichtungszeit 0,5 Sekunden. Aufgenommen vom Stativ mit Spiegelvorausslösung mit einer Nikon D610.
Die zweite Aufnahme entstand im Fotostudio:
Ein rot blühender Kaktus. Ein weißer Fotokarton wurde zu einer Hohlkehle geformt. Der Kaktus wurde darauf gestellt. Im Hintergrund sieht man den weißen Fotokarten. Mit einer Studioblitzleuchte wurde über die weiße Zimmerdecke indirekt ausgeleuchtet. Aufgenommen mit einem Nikon 2,8/60 mm Makro-Objektiv und einer Nikon D300. Bei dieser einfachen Methode kann auch jeder andere farbige Fotohintergrund verwendet werden.
Statt einem Studioblitzgerät ist auch ein herkömmlicher Elektronenblitz möglich. Wichtig ist, daß man indirekt blitzt. So ensteht ein weiches Licht. Keine harten Schatten. Wer keine weiße Zimmerdecke hat, nimmt einen weißen Fotokarton oder eine weiße Styroporplatte.
Aber nicht bei allen Motiven hat man Möglicheiten wie im Fotostudio. Manche Makromotive findet man in der Natur. Dort ist das Fotografieren meist viel schwieriger als im Fotostudio. Man sollte mit einigen Helfern vorbereitet sein. Auch hier kann ein farbiger Hintergrund ein Motiv vor störenden besser erscheinen lassen.
Oder man greift zu einem Teleobjektiv. Damit kann man ein Motiv oft sehr gut freistellen:
Ein Teleobjektiv hat bereits eine geringere Schärfentiefe als ein Weitwinkelobjektiv. Und wenn man damit noch in den Nahbereich geht, kann man damit ein Motiv sehr gut freistellen. Freistellen = Hintergrund verschwimmt unscharf.
So enstand das Foto von der Kreuzspinne. Mit einem Sigma 5,6/400 mm und einer Nikon F100 (analog). Aufgenommen vom Dreibeinstativ. Durch die extreme Brennweite sind die Grashalme der Wiese alle vollkommen in Unschärfe aufgelöst.
Einfach nur kreativ sein 😉
Als Hintergrund kann man viele Gegenstände einsetzen. Fensterrollos, Fotokartons, Styroporplatten … einfach kreativ sein und die nächste Makroaufnahme gezielt planen.