Wanderung im Allgäu mit Nahaufnahmen

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Blüte Türkenbund Lilie (Lilium martagon)

Vor zwei Jahren waren wir im Sommer in Oberstdorf im Allgäu im Urlaub. Im Herbst verbrachten wir dort schon mehrere Male unsere Ferien. Im Sommer bis dahin noch nicht. Im Herbst gefallen uns die Farben in der Natur besonders gut. Der Sommer hat in den Bergen allerdings auch seine Naturreize. Auf den Almen blüht es im Juni noch sehr vielfältig. Viele Tiere gibt es zu entdecken. Ich meine nicht die Kühe, die es dort fast überalle gibt. Ich meine die kleineren Tiere. Die Kleintiere, welche gerade bei Makrofotografen eine Herausforderung darstellen.

Steinmandl
Steinmandl

Das Oytal ist nicht weit von Oberstdorf entfernt. Zuerst geht man an der Stillach im Tal entlang. Viele Steinmandl säumen dort den Gebirgsbach. An einer Wegegabelung führt der Weg dann links in das Oytal. Zuerst recht steil. Danach wird der Anstieg sanfter und ist von flacheren Teilstücken gut zu begehen. Die Wanderwege sind sehr gut gepflegt und auch bei feuchtem Wetter ohne Gefahr begehbar. Morgens hatten wir noch Nieselegen. Auf der Oyalm kam zum Glück die Sonne zum Vorschein.

Oytal im Allgäu
Oytal im Allgäu

Beim Austieg bis zum Berggasthof Oytalhaus machte ich nur Landschaftsfotos. Entweder mit dem Weitwinkel oder mit 60 mm Makroobjektiv. Ja Leute, auch ein Makroobjektiv kann Landschaften ablichten. Am Berggasthof haben wir uns erst einmal mit einem zünftigen Vesper gestärkt.

Kuh mit Zunge in der Nase
Kuh mit Zunge in der Nase

Bevor des zum Abstieg ging, machte ich am Berggasthof noch ein paar Portraits von den Kühen. Wieder mit dem 60 mm Makroobjektiv. Auf dem Weg im Oytal liegen lauter Tretmienen herum. Ich meine die Kuhmist. An manchen Stellen war es schwer diese zu umgehen.

Kuhmist auf einem Wanderweg im Allgäu im Oytal
Kuhmist auf einem Wanderweg im Allgäu im Oytal

Enldich ein Makrofoto. Oder besser gesagt bereits die erste Nahaufnahme. Ich hatte mich für den Abstieg nach Oberstdorf nun mit dem 60 mm Makroobjektiv bewaffnet. Die Sonne war da. Überall Fliegen. Zumindest auf und um die Kühe. Mal sehen was mir noch so an Kleingetier vor die Linse kommt?

Schmeißfliege
Schmeißfliege

Endlich eine Fliege erwischt. Bei sonnigen Wetter sind die ganz schön aktiv und somit auch nur schwer zu fotografieren. Diese hat sich allerdings von mir nicht stören lassen. Allerdings bin ich trotz Makroobjektiv nicht so nah an das Motiv, da sonst die Schärfentiefe nicht ausgereicht hätte. Zudem war es zu dem Zeitpunkt kurz bewölkt. Dadurch gab es weniger Licht. Somit war weiter Abblenden nicht möglich, da die Aufnahmen sonst durch eine längere Verschlußzeit verwackelt worden wäre.

Permuttfalter (Argynnis)
Permuttfalter (Argynnis)

An einer sonnigen Stelle am Oybach, gab es jede Menge Perlmuttfalter, welche Energie an Kleeblüten sammelten. Einfach zu fotografieren? Leider nicht. Von fast 20 Aufnahmen, ist das die beste. Die Schärfe stimmt hier. Genau auf dem Schmetterling. Durch kräftige Abblenden auch noch fast duchtgängig. Bei den anderen Fotos saß der Schärfepunkt leider selten. Oder es war ein Körperteil des Falters nicht richtig im Schärfebereich. Focus Stacking hatte meine Kamera damals noch nicht. Damit hätte ich sicherlich bessere Treffer erzielen können.

Es gab dort noch weitere Insekten. Leider gab es hier sehr viel schlechte Aufnahmen. Zumindest erfüllten die meisten Fotos nicht meine Qualitätsanforderungen. Für Insektenfotografen ist das Oytal dennoch eine Fundgrube. Mit der passenden Fotoausrüstung und Ausdauer kann man dort sehr gut Makrofotos realisieren. Für mich stand die Wanderung im Vordergrund. Deswegen hatte ich kein Stativ dabei.

Blüte Türkenbund Lilie (Lilium martagon)
Blüte Türkenbund Lilie (Lilium martagon)

Blumen und Blüten gab es in Hülle und Fülle. Auch der Türkenbund stand direkt am Rand des Wanderweges. Auch hier gab viel Ausschuss, durch technisch unvollkommene Aufnahmen. Diese war noch die beste. Dennoch ist nicht die ganze Blüte scharf. Da wäre Focus Stacking besser gewesen. Aber zu der Zeit hatte meine Fuji X-T2 diese automatisierbare Möglichkeit noch nicht.

Für mich war diese Tagewanderung ein Test vom Fuji XF 60 mm Makroobjektiv. Im Fotostudio hatte ich bis dahin regelmässig im Einsatz. Produktfotos und Food waren die Motive. Nun wollte ich es an diesem Tag mal für Nahaufnahmen in der Natur testen. Erst einmal ungezwungen ohne Stativ. Einfach um die Grenzen und Möglichkeiten von dem Objektiv besser kennen zu lernen. Bei den Nahaufnahmen gab es viel Ausschuß. Aber aus Fehlern lernt man bekanntlich. Meine Fotoausflüge danach brachten bessere Ergebnisse.

Das Oytal halte ich im Sommer für ein lohnendes Wander- und Ausflugsziel für Makorofotografen. Im unteren bis mittleren Bereich des Oybaches gab es zahlreich Insekten und Blumen. Alleine in dem Bereich könnte man sicherlich Tage mit Fotografieren verbringen.